Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
A. UND DES ÊRSTEN VON DEN DIUDA GÊNT AUF ERDEN.
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36.Von dem grabtier.
Iena mag ze däutsch ain grabtier haizen, wan sam Plinius und Solînus sprechent, daz tier wont in tôter läut greber, und hât zwuo nâtûr, aines mannes und aines weibes. daz tier hât ain sô hertez ruckpain und ainen sô vesten hals, daz ez daz haupt niht umb gereiden mag, ez kêr sich danne zemâl umb. sô die jaghunt seinen schaten berüerent, sô verliesent si ir stimm und laufent nümmer lautes. ez verkêrt sein varb wenne ez wil. ez gêt in den fuozstapfen ains iegleichen tiers, daz ez vâhen wil. ez tregt ainen edeln stain in seinem augen; aber ander maister sprechent, ez trag in in der stirn. ez ist an der grz sam ain wolf und hât auf dem hals hertez hâr sam ain pfärt und hât gar ainen herten ruk, sam Plinius spricht. Aristotiles und Jacobus sprechent, daz ez in die pfärtstell gê und lern der läut namen und stimm, dar umb, daz ez mit rehter untrew den menschen her für aisch mit seinem namen und in ertt. ez tuot auch sam ain mensch, daz undäut und sich prichet mit dem huosten und mit dem heschen, unz ez die hund zuo im gelokt; sô frizzet ez si danne. |