BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

I. Von dem Menschen

in seiner gemainen Natur.

 

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49.

Von den zaichen der natürleichen siten.

a. Und des ersten von dem har.

 

Seind wir nu haben gesait von des menschen leibs glidern, sô schüll wir nu sagen, wie des menschen gestalt und seiner glider schickung uns bezaichent sein nâtürleich siten, und die lêr wil ich setzen als si Rasis hât gesetzt in seiner ärznei. in diser lêr solt dû des êrsten merken. wilt dû gewisleichen prüefen, waz neigung und waz siten der mensch von seiner aigenr nâtûr hab, sô scholt dû niht an ain zaichen sehen, dû solt der zaichen samnen sô dû maist maht und vindest dû si widerwärtig gegen ainander, sô volg dem sterkern und den, die mêr kreft habent. dû solt auch wizzen, daz daz maist prüefen und daz gewist ist an den augen und an dem ganzen antlütz; dar nâch vil an den henden. Nun schüll wir anheben an dem hâr auf dem haupt und an andern stücken des leibs. slehtez hâr und lindez bedäut ainen vorchtigen menschen. des nem wir ain geleichnüss an dem hasen und an dem hirzen. aber kraus hâr bedäut kuonhait. vil hârs an dem pauch daz bedäut ainen unkäuschen menschen. ist aber vil hârs auf den rippen, daz bedäut kuonhait, und vil hârs auf den schultern und auf dem hals bedäut klainmüetichait und widerstreben oder widerspenichait, alsô daz den menschen niemd leiht bekêrt von seinem fürsatz. vil hârs an dem pauch und an der prust bedäut klain weishait. aufragendez hâr sam die sweinporsten auf dem haupt oder über al den leib bedäut vorht.