Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
I. Von dem Menschenin seiner gemainen Natur.
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34.Von der lebern.
Diu leber ligt gegen der rehten seiten in dem tier und daz milz gegen der lenken seiten, und daz ist wâr in allen tiern, die lebern habent. ist aber, daz sich der satz verendert, daz ist gar wunderleich, sam Aristotiles spricht. diu leber ist süez und ir nâtûr ist ainr senftigen gestalt und ainr milten schickung. des menschen leber ist sinbel reht als ains ochsen leber ist. Clemens der maister spricht, daz diu leber dar umb in der rehten seiten lig, daz si hitz geb dem magen, dar umb, daz daz ezzen in dem magen wol gekocht werd; auch dar umb, daz diu leber pluot gesenden müg allen andern glidern. wann sô daz ezzen nu gekocht ist in dem magen, sô wirt daz weiz und klâr gestalt sam ain weiz gerstenwazzer und daz schait diu nâtûr von den gerben und füert ez in sunderleich âdern in daz flach tail der lebern, dâ wirt ez dann anderweit gekocht und schait diu nâtûr daz klâr von den gerben und sent die gerben ab zuo den niern und zuo der plâsen; sô värbt diu nâtûr daz klâr in der lebern, daz ez zuo pluot wirt und sent ez dann allen andern glidern, die kochent ez dann fürbaz, iegleich glid nâch seiner art, unz daz ez im eben wirt. von dem kochen sag wir mêr, wenn wir von dem magen schreiben. |