Dukus Horant
vor 1382
|
Der Autor
Der Cambridger Codex mit der Signatur T.-S.10.K.22 wurde von einem Unbekannten, wahrscheinlich von einem jüdischen Spielmann im Jahre 1382 in hebräischer Sprache geschrieben. 1896 wurde er in Kairo entdeckt, doch erst 1957 durch Leo Fuks herausgegeben. Er enthält neben religiösen Texten das Dukus-Horant-Fragment, den Anfang eines Epos über die Brautwerbung des Königs Etene durch seinen Vasallen Dukus Horant. Ob es sich dabei um einen frühen jiddischen - wofür einiges spricht - oder um einen lediglich in hebräisch geschriebenen mittelhochdeutschen Text handelt, ist unter Jiddisten und Germanisten umstritten. Vieles spricht für die These von Gabriele Strauch, die den Dukus Horant als Beispiel eines kulturellen Austausches sieht zwischen jüdischer und christlicher Welt im 14. Jahrhundert - ein Austausch, der «trotz rabbinischen und kirchlichen Verbots, trotz grausamer Verfolgungen, trotz Mißtrauen und Furcht vor einander stattfand» (G. L. Strauch, Dukus Horant: Wanderer zwischen zwei Welten, Amsterdam/Atlanta GA, 1990). Wie sehr die mittelalterlichen Sagengestalten auch in der jüdischen Welt beliebt waren, zeigt das folgende Beispiel:
Israel Adelkind ließ 1545 die Psalmen «teutschen», erschienen in Venedig auf jiddisch in hebräischen Lettern. In seinem Vorwort fordert er, daß die, die wenig hebräisch gelernt haben, «ire zeit vertreiben an am Sabos oder Jom Tob mi leinen [lesen] göttlicher semues un nit von Titrich von Bern oder von der schönen [Magelone] glück».
Das Werk
Sekundäres
Dukus Horant (Wikipedia) |