Konrad von Würzburg
um 1225 - 1287
Die Goldene Schmiede
1277/87
Text:Wilhelm Grimm,Konrads von Würzburg Goldene SchmiedeBerlin: K. J. Klemann, 1840Faksimile: Google
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(1-138) Marienlob >>> (139-2000) Muttergottes um 1240 Ei künde ich wol enmittenin mines herzen smittengetihte uz golde smelzen,und liehten sin gevelzen | |
5 | von karfunkel schone drindir, hohiu himelkeiserin!so wolte ich diner wirde ganzein lop durliuhtec unde glanzdaruz vil harte gerne smiden. |
10 | nu bin ich an der künste lidenso meisterliche niht bereit,daz ich nach diner werdekeitder zungen hamer künne slahenund minen munt also getwahen |
15 | daz er ze dime prise tüge.ob iemer uf ze berge flügemin rede alsam ein adelardin lob enkünde ich niemer garmit sprüchen überhhen. |
20 | sus kan din wirde enphlhenso verre sich den sinnen min,daz ich den hohen eren dinniemer mac genahen.so min gedanc wil gahen |
25 | uf ze dime werden lobe,so sweimet ez dem himel obereht als ein flückez vederspil:swenn aber ich hieniden wilmit gedanken suochen ez, |
30 | so reichet siner tiefe mezfür allez abgründe;sin ende ich niemer fünde,grüeb ich biz uf den dillestein.der marmel und daz helfenbein |
35 | wirt mit halmen e durbort,e daz man diner wirde ein ortmit tiefer rede vinde.mit eime blie lindedurgrebt man e den adamas |
40 | (und brichet niht ein dünnez glasmit eime slegel stehelin),e man die hohen ere dinmit worten übergiudet.daz mer man e versiudet |
45 | und allez sin geslehte,e man din lop ze rehtebiz an den grunt erkirne.so man nu daz gestirnegerechent und der sunnen stoup, |
50 | und allen griez und allez loupdurnehteclichen hat gezelt,so wirt din pris alrerst bescheltnach siner ganzen wirde.keins wisen herzen girde |
55 | mac diner tugende richen tuomnoch diner hohen sælden ruomvolleclichen übergern.kein stætekeit diu mac gewernso lange so din hoher pris. |
60 | er muoz der künste meienristragen in der brüste sin,swer diner wirde schäpelinsol blüemen unde flehten,daz er mit rselehten |
65 | sprüchen ez floriere,und allenthalben zieremit violinen worten,so daz er an den ortenvor allem valsche ez liuter, |
70 | und wilder rime kriuterdarunder und da'nzwischenvil schone künne mischenin der süezen rede bluot.frouw, alles guotes überguot, |
75 | und aller sælden houbetschatz,davon dir miner worte satzvil ungemæze ist harte.der künste meiengarteist leider mir ze wilde, |
80 | darinne ich lobes bildedir, frouwe, solte würken.zer zeswen und zer lürkenhende bin ich ungewertbluomen der min herze gert |
85 | ze diner wirde cranze.von liehter sinne glanzewirde ich niht gemüejet,der wilde rim niht blüejetvor mines herzen ougen, |
90 | noch clinget für mich tougender claren fünde bechelin:weizgot ich sihe niht darinwie sanfte ez ruschend allez ge.ich sitze ouch niht uf grüenem cle |
95 | von süezer rede touwes naz,da wirdeclichen ufe sazvon Strazburc meister Gotfrit,der als ein wæher houbetsmitguldin getihte worhte. |
100 | der hæte, an alle vorhte,dich gerüemet, frouwe, baz,dann ich, vil reinez tugentvaz,iemer künne dich getuon.ich muoz der türteltuben huon |
105 | zeim opher bringen ane golt:davon du, frouwe, enphahen soltden guoten willen für diu werc.la mich, an witzen ein getwerc,loufen uf der sprüche wisen, |
110 | da der vil hohen künste risendin lop nu brechent alle.swaz in der rede enphalle,daz ich die lese in minen munt,und si vil schone bi der stunt |
115 | stecke an diner wirde cloben.künn ich dich, frouwe, niht gelobennach volleclichen eren,darzuo so soltu kerendin uzerwelte gnade, |
120 | also daz mir Cuonradevon Wirzeburc daz heil geschehe,daz mir din güete ez überseheswaz ich vermide an dinem lobe.red ich ez, frouwe, nu ze grobe, |
125 | so lich hernach mir unde gipze stiure diner helfe sip,dur daz ich ez vil kleine rede.ich wil uf diner gnaden phedesetzen miner sinne fuoz, |
130 | wande ich tore loben muozdich mit den wisen als der gouch,der in dem meien gugzet ouch,so im diu liebe nahtegalze lobe dnet überal |
135 | und in mit sange priset.als mich din helfe wiset,so hebe ich künsteloser mandin lop mit reinem willen an. |