Konrad von Würzburg
um 1225 - 1287
Lieder
Auswahl
Text:in: Karl Bartsch, Konrads von WürzburgPartonopier und Meliur,Wien: W. Braumüller, 1871Faksimile: Internet Archive
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Manger wunne bildegeschephet hâtmeie mit der künfte sîn.seht wie daz gevilde | |
5 | geblüemet stât!ez gît phellelvarwen schîn,dâbî cleidet sich der walt:der hât der loube ein wunder;süezen sanc darunder |
10 | vil manecvaltsingent wol diu vogelîn.Sumerzitfröude gîtunde wünneclichen rât: |
15 | hei waz er nu fröuden hâtder liebe nâhe lît!Meie trûren crenket;ûf rîchen lôndienet im berg unde tal. |
20 | ûz der blüete clenketvil süezen dônmanec wildiu nahtegal.blâwen vîol, grüenen clê,die gelwen zîtelôsen |
25 | unde rôte rôsenvil schône als êsiht man springen überal.Sumerzitfröude gît |
30 | unde wünneclichen rât:hei waz er nu fröuden hâtder liebe nâhe lît!Wol im der nu minnetein sælec wîp! |
35 | bî sô manger wunne guotfröuden vil gewinnetsîn werder lîp:liep nu wol dem herzen tuot.swâ den ougen liehten schîn |
40 | die blüenden boume bringentund den ôren singentdiu vogellîn.dâ fröut minne mannes muot.Sumerzit |
45 | fröude gîtunde wünneclichen rât:hei waz er nu fröuden hâtder liebe nâhe lît!13
Jârlanc vrîjet sich diu grüene lindeloubes unde blüete guot;wunder güete bluot des meien ê der werlte bar.gerner ich dur liehte bluomen linde |
5 | hiure in touwes flüete wuot,danne ich wüete fluot des rîfen nû mit füezen bar.mir tuont wê die küelen scharphen winde.swint, vertânez winterleit!durch daz mînem muote sorge swinde. |
10 | wint mîn herze ie kûme leit,wande er kleiner vogellîne fröude nider leit.Owê daz diu liebe mir niht dickeheilet mîner wunden funt!ich bin funden wunt von ir: nu mache si mich heil. |
15 | sendez trûren lanc breit unde dickewirt mir zallen stunden kunt:wil mir kunden stunt gelückes, sô vind ich daz heil,daz si mich in spilnde fröude cleidet.leit an mir niht lange wert: |
20 | ir gewant <mir> ungemüete leidet.cleit nie wart sô rehte wertsô diu wât der mich diu herzeliebe danne wert.Werlt, wilt dû nu zieren dich vil schône,sô gib dînen kinden wint, |
25 | der niht winden kint zunêren müge: dêst mîn rât.swer mit stæte diene dir, des schône;hilf im sorge binden. vintdie dich vinden; bint si zuo dir, gib in hordes rât,reiniu wîp: den rât mein ich ze guote. |
30 | muot und zuht ist in gewant:swen si cleident mit ir reinen muote,guot und edel daz gewantist, darumbe ich ûz ir dienste mich noch nie gewant.20
Tou mit vollen aber triufetûf die rôsen âne tuft,ûzer bollen schône sliufetmanger lôsen blüete kluft. |
5 | darîn senkent sich diu vogellîn,diu gedne lûte erklenkent,daz vil schne kan gesîn.Bî der wunne wol mit êrensol sich kleiden mannes lîp, |
10 | daz im künne fröude mêrenein bescheiden saelic wîp.swer verschulden wîbes minne sol,der muoz ringen nâch ir huldenmit vil dingen tugende vol. |
15 | Swer mit sinne valsch kan üebenals ein dieplich nâchgebûr,der wil minne sô betrüeben,daz ir lieplich lôn wirt sûr:man sol zwischen minne mit genuht |
20 | triuwe in glanzer staete mischen:daz birt ganzer fröuden fruht.21
Jârlanc von dem kalten snêvalwent bluomen unde clê,mê siht man grüenes loubes in dem walde niht.schouwent, wie der anger stê |
5 | jâmerlichen aber als ê;wê manigem cleinen vogellîn dâvon geschiht.manecvalter sorgen schartwinget das gevilde;wilde rôsen liehtgevar |
10 | sint verswunden alzegar;bar wünneclicher blüete man die boume siht.Swer bî liebe svnder nîtdise lange winterzîtlît, der vergizzet wol der sumerlichen tage, |
15 | wande im âne widerstrîtminne hôchgemüete wîtgît, unde machet ringe sînes herzen clage.wîbes minne mêret bazfröude sendem manne, |
20 | danne clê von touwe naz.wissent sunder allen haz,daz wîbes minne kumber unde leit verjage.Wîp sint guot für ungemach,wîbes trôst ie sorge brach, |
25 | swach unde cleine machet trûren wîbes lîp.wîp sint lieber dinge ein dach,daz man liebers nie gesach:ach got, wie sælec sint diu minneclichen wîp!wîplich güete sanfte tuot; |
30 | man sol goute frouwenschouwen für des meien bluot;wîp sint guotes überguot:muot reiner wîbe mac wol heizen leitvertrîp.26
Gar bar lît wît walt,kalt snê wê tuot: gluot sî bî mir.gras was ê, clê sprancblanc, bluot guot schein: ein hac pflac ir. |
5 | schne dne clungen jungen liuten,triuten inne minne mêrte:sunder wunder- bære swære wildenbilden heide weide rêrte,dô frô sâzen die, |
10 | der ger lâzen spil wil hie.Trût brût, sich mich an!man hât rât dâ swâ dû nû bist.dîn schîn wît gît muotguot dem swem sîn pîn arc starc ist. |
15 | süeze, büeze trûren! sûren smerzenherzen reine cleine mache!kluogen fuogen schne lne meresêre! niuwe riuwe swache!lîch rich lêhen mir, |
20 | wîp! lîp vlêhen sol wol dir.27 Jârlanc wil diu linde von winde sich velwen,diu sich vor dem walde ze balde kan selwen.trûren ûf der heide mit leide man üebet:sus hât mir diu minne die sinne betrüebet.
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5 | Mich hânt sende wunden gebunden ze sorgen:diu muoz ich von schulden nu dulden verborgen.diu mit spilnden ougen vil tougen mich sêret,diu hât mîn leit niuwe mit riuwe gemêret.Gnâde, frouwe, reine! du meine mich armen! |
10 | lâ dich mînen smerzen von herzen erbarmen!mîn gemüete enbinde geswinde von leideûz der minne fiure dîn stiure mich scheide!30
Swâ tac er- schînen sol zwein liuten,die ver- borgen inne liebe stunde müezen tragen,dâ mac ver- swînen wol ein triuten:nie der morgen minne- diebe kunde büezen klagen. |
5 | er lêret ougen weinen trîben;sinnen wil er wünne selten borgen.swer mêret tougen reinen wibenminnen spil, der künne schelten morgen. |