Ulrich von Zatzikhoven
um 1200
|
Der Autor
Das Leben des Ulrich von Zatzikoven bleibt im Dunkel. Wohl kaum ist er identisch mit einem 1214 urkundlich erwähnten Leutpriester im schweizerischen Kanton Thurgau. Sein «Lanzelet», wohl nach 1192 entstanden, ist in einer Wiener und in einer Heidelberger Handschrift (Hs. W, 13. Jahrhundert, bzw. Hs. P, um 1420) vollständig überliefert. Außerdem haben sich vier Fragmente erhalten. Generationen von Germanisten war der Versroman empörend unmoralisch und ein verdammenswertes Machwerk. Erst in jüngster Zeit erfolgt eine Neubewertung. So durch Wolfgang Spiewok: «Was Ulrich geschaffen hat, ist ein original deutscher Versroman..., eine der deftigsten Satiren der Zeit, Satire wider das Ideologem der sogenannten «Hohen Minne» (oder der «Fin amor» der Franzosen), Satire wider den darin angelegten hypertrophen Frauenkult.» Schon um 1230 urteilte Rudolf von Ems in seinem «Alexander»: «Von Zazichovn her Uolrich/ sol ouch an witzen bezzern mich,/ der uns daz mære und die getât/ künstlîche getihtet hât/ wie Lanzelet mit werdekeit/ mangen hôhen prîs erstreit.» (v. 3199-3204).
Ulrich von Zatzikhoven mit Brille (Heidelberger Lanzelet-Handschrift, um 1420)
Das Werk
Lanzelet (um 1195 oder 1210?)
Sekundäres
|