Das Nibelungenlied
1190/1200
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Handschrift A
21. Aventiure
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<Aventivr wie si hin fvr>
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ie boten lazen rite wir svln iv tuon bekantwie div kvniginne gefuor durch div lantoder wa fon ir schieden Gyselher vn– Gernotsi heten ir gedienet als in ir triwe daz gebot | |
1231 | Vnz an die Tvonowe ze Uergen si do ritensi begunden vrlovbes die kvnniginne bitenwan si wider wolten riten an den Rindone mohtenz ane weinen von guoten vriunten niht gesin |
1232 | Giselher der snelle sprach zer swester sinswenne daz dv frovwe beduerfen wolles min [50b]ob ir iht gewerre daz tuo mir bekantso rite ich dir ce dienest in daz Ecelen lant |
1233 | Die ir mage waren chvstens an den mvntvil minneclichen scheiden sach man an der stvntvon Ruedigers frivnden des marchgrauen mando fuort div kvniginne vil manige meit wolgetan |
1234 | Hvndert vn– viere die truogen richiv cleitvon gemalt richen pfellen vil der schilte bereitfuorte man bi der vrowen nahen vf den wegendo kerte von ir dannen vil manich herlicher degen |
1235 | Si zogten balde dannen nider durch Beier lantdo sagte die mere da weren fur gerantvil vnkvnder geste da noch ein closter statvn– da daz In mit fluzze in die Tuonouwe gat |
1236 | In der stat ze Pazzouwe saz ein bischofdie berge die wurden lere vn– ovch des fursten <hof>si ilten balde vf in Beier lantda der bischof Pilgerin die schoenen Kriemhilt vant |
1237 | Den reken von dem lande was do niht ze leitdo si ir volgen sahen so manige schoene meitda trute man mit ovgen der edelen riter kintguote herberge gap man den gesten allen sint |
1238 | Der bischof mit siner niftel ze Pazzouwe reitdo daz den Burgonden von der stat wart geseitdaz da cheme Kriemhilt des fursten swester kintdiv wart wol enphangen von den coufluten sint |
1239 | Daz si beliben solten der bischof het des wando sprach der herre Ekewart daz ist vngetanwir mvozen varen widere in Ruedigers lantvns wartent vil der degene wan ez ist in allen wol bekant |
1240 | Div mere nv wol wesse div schoene Gothelintsi bereite sich mit flize vn– ir vil edele kintin het enboten Ruediger daz in daz duhte guotdaz si der kvnniginne da mit troste den mvot |
1241 | daz si ir rite engegene mit den sinen manvf zuo der Ense do daz wart getando sach man allenthalben die wege vil vnmuozec stensi begvnden gegen gen gesten beide riten vn– gen |
1242 | Nv was div kvniginne ze E^verdingen komengnuge uz Beierlande solten han genomenden rovb vf der strazen nach ir gewoneheitso hete si den gesten da getan vil lihte leit |
1243 | Daz was wol vnderstanden von dem marcgrauen herer fuorte tvsent riter vn– dannoch merdo was ovch komen Gothelint Rudigers wipmit ir komen herliche vil maniges guoten reken lip |
1244 | Do si vber die Truone komen in Ense vf daz veltdo sach man vf gespannen hutten vn– gezeltda die geste solten die nahtsedle handiv chost div was den reken da von Ruedigere getan [51a] |
1245 | Gotelint div schoene die herberge liehinder ir beliben vf den wegen giemit klinginden zovmen manic pferit wolgetander antphanc wart vil schoene liep waz ez Rudiger getan |
1246 | Die in ze beiden siten chomen vf den wegendie riten lobeliche der was vil manich degensi pflagen riterschefte daz sach vil manich meitez was der kvnneginne der riter dienst niht leit |
1247 | Do zuo den gestesten komen die Ruedigers manvil der trunzuone sach man ze berge ganvon der reken hende mit riterlichen sitenda wart wol ze prise vor den vrowen geriten |
1248 | Daz liezen beliben do gruozte manich manvil guotlichen an ander do fuorten si von dandie schoene Gottelinde da si Kriemhilt sachdie vrovwen diende konden die heten cleinen gemach |
1249 | Der vogt von Bechelaren ze sime wibe reitder edelen marchgrauinne was daz niht ze leitder er so wol gesvnder von Rine was komenir was ein teil ir swere mit grozen vreuden benomen |
1250 | Do sin hete enphangen er hiez sich vf daz graserbeizen mit den vrovwen swaz ir da mit ir wasda wart vil vmmuozech manich edel manden vrovwen wart do dienest mit grozen flize getan |
1251 | Do sach div vrovwe Kriemnhilt die marchgrauinne stenmit dem ir gesinde si lie niht nach ir gendaz phert mit dem zovme zvchen si beganvn– bat sich snelleclichen von dem satele eben dan |
1252 | Den bischof sach man wisen siner swester kintin vn– Echewarten zuo Gothelinde sintda wart vil michel wiken an der selben stuntdo kuste div ellende an Gothelinde mvnt |
1253 | Do sprach vil minnecliche des Ruedigers wipnv wol mich liebe vrovwe daz ich iwren schoenen liphan in disem lande mit ovgen min gesehenmir erkonde an disen citen nimmer lieber geschehen |
1254 | Nv lon iv got sprach Criemhilt vil edele Gothelintsol ich gesunt beliben vn– Botlvnges kintez mag iv komen ze liebe daz ir mich habet gesehenin beiden was vnkvnt daz sider mvose geschehen |
1255 | Mit zuhten zuo an ander gie vil manich meitdo waren in die reken mit dienste vil bereitsi sazen nach dem gruoze nider uf den clesi gewunnen maniger kvnde die in vil vremde waren ê |
1256 | Man hiez den vrovwen schenken ez was wol mitter tacdaz edel ingesinde da niht lenger lacsi riten da si vunden manige huotten breitda was den edelen gesten vil michel dienst bereit |
1257 | Die naht si hete ruowe vnz an den morgen vruodie von Bechelaren bereiten sich darzuo [51b]wie si behalten solten vil manigen werden gastwol hete gehandelt Ruediger daz im da wenich iht gebrast |
1258 | Die venster an den muoren sach man offen standiv bvrch ze Bekelaren div was vf getando riten darin die geste die man vil gerne sachden hiez der wirt vil edele schaffen guoten gemach |
1259 | Diu Rudigeres tohter mit ir gesinde gieda si die kunneginne vil minnechlich enphieda was ovch ir mvoter des marchgrauen wipmit liebe wart gegruozet vil maniger iunchvrowen lip |
1260 | Si viengen sich behanden vn– giengen danin einen palas witen der was vil wol getanda div Tuonouwe vnder hine flozsi sazen gen den luften vn– heten chvrzewile groz |
1261 | Wes si da mer pflagen dis en kan ich niht gesagendaz in so vbel zovgte daz horte man do klagendie Kriemhilde reken wand ez was in leithei waz do guoter reken mit in von Bechelaren reit |
1262 | Vil minneclichen dienest Ruediger in botdo gap div kunniginne zvelf arbovgen rotder Gotlinde tohter vn– also gvot gewantdaz si niht bezzers brahte in daz lant |
1263 | Swie ir genomen were der Niblvnge <golt>alle die si gesahen die mahte si ir holtnoch mit dem chleinen guote daz si da mohte handes wirtes ingesinde dem wart groze gabe getan |
1264 | Da wider bot do ere div vrovwe Gotlintden gesten von dem Rine so guotlichen sintdaz man der vremden harte wenic vantsin truogen ir gesteine oder ir herlich gewant |
1265 | Do si enbizzen waren vn– daz si solten danvon der husvrowen wart geboten angetriwelichen dienest daz Ecelen wipda wart vil getrivtet der schoenen iuncvrovwen <lip> |
1266 | Si sprach zuo der kunneginne swenne iuch nu dunket guotich waiz wol daz ez gerne min lieber vater tuotdaz er mich zuo ziv sendet in der Hunen lantdaz ir getriwe wære wie wol daz Kriemhilt eruant |
1267 | Div ros bereitet waren vn fur Bechelaren komendo het div edel kvnnegin vrlovp nu genomenvon Rudigers wibe vn– der tohter sindo sciet ovch sich mit gruoze vil manic schoene magetin |
1268 | An nander si vil selten sahen nach den tagenvz Medilke wart uf handen vil getragenmanich goltvaz rich darinne brahte man winden gesten zuo der straze si muosen willechomen sin |
1269 | Ein wirt was da gesezzen Astolt genantder wisete si die straze in daz Osterlantgegen Mûtaren die Tvonowe niderda wart vil wol gedienet der <schonen> kvniginne sider [52a] |
1270 | Der bischof vrivntliche von siner nifteln schietdaz si sich wol gehabete wie vast er ir daz rietvn– daz si ir ere kovfte so Helke hete getanhei waz si grozer eren sid ce den Hunen gewan |
1271 | Zuo der Trevsem brahte man die geste danir phlagen vlizeclichen die Ruedigers manvnz daz die Hunen riten vber lantdo wart der kvniginne vil michel ere bekant |
1272 | Bi der Treisem hete der kvnich vz Hûnen lanteine burch wite div was wol bekantgeheizen Zeizenmvre vrov Helche saz da êvn– pflac so grozer tvgende daz wetlich nimmer mer erge |
1273 | ez tæte danne Kriemhilt div also kvnde gebensi mohte nach ir leide daz liep wol gelebendaz ir ovch iahen ere die Ecelen mander si sid grozen vollen bi den helden gewan |
1274 | Ecelen herschaft was witen erkantdaz man ze allen ziten in sime hove vantdie kuonsten reken von den ie wart vernomenvnder kristen vn– heiden die waren mit in allen komen |
1275 | Bi im was alle zit daz wætlich mer ergekristenlicher orden vn– ovch der heiden êin swie getanem lebne sich islicher truocdas schuof des kuniges <milte> daz man in allen gap genuoch |