Hartmann von Aue
um 1160 - nach 1210
Gregorius
Struktur
Quelle:Der Helden minne, triuwe und êreLiteraturgeschichte der mittelhochdeutschen BlütezeitHrsg.: Autorenkollektiv unter Leitung von Rolf BräuerBerlin (DDR): Verlag Volk und Wissen, 1990
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Die Geschichte von Verfehlungen, Sturz, Bewährung und Aufstieg des Gregorius entnahm Hartmann der altfranzösischen «Vie de Saint Grégoire». Die Handlungsstruktur ist als ein Stationenweg der Hauptfigur aufgebaut, auf dem jeweils Schauplatz und soziale Existenz in einem Entwicklungsgang durch das Leben miteinander korrespondieren. Zu den dialektischen Parodien dieser Dichtung, die sich schon in dem oxymeronischen Thema des «guten Sünders» manifestiert, gehört die Tatsache, daß die hier gestaltete legendäre Welt trotz extremer Fiktionalisierung im Wunderbereich der Legende mehr Wirklichkeitsgehalt und konkrete Einzelbeobachtung von Figuren, Verhaltensweisen und soziokulturellen Zeitumständen offeriert als Hartmanns weltliche Epik. (S. 226)
0.Prolog (1-176)1.Aquitanien: Elterlicher Inzest und Geburt (177-922)2.Insel: Klosterschüler (923-1824)3.Aquitanien: Heirat der Mutter und Landesherr (1825-2730)4.Wildnis und Meeresfels: Büßer (2731-3740)5.Rom: Papst (3741-3958)6.Epilog (3959-4006) |