Das Annolied
um 1080
Das Werk
Das Annolied wurde wahrscheinlich zwischen 1077 und 1081 vermutlich von einem Mönch im Kloster Siegburg verfaßt. In 878 Versen behandelt es Leben und Wirken Annos II., der von 1056 bis 1075 gegen den Willen der Kölner Patrizier Erzbischof der Stadt war. Ihn stellt der Verfasser in einen großen heilsgeschichtlichen Zusammenhang von der Weltschöpfung bis zur Endzeit. Wohl als Auftragswerk für Annos Nachfolger verfaßt, sollte es den heftigen Konflikt zwischen Kirche und Kölner Patriziern entspannen. Das Werk wurde 1639 von Martin Opitz nach einer heute verschollenen Handschrift herausgegeben. Schon 1597 hatte Bonaventura Vulcanius in Leiden Teile einer weiteren, ebenfalls heute verschollenen Handschrift veröffentlicht. Eine Lücke in Opitzens Handschrift konnte dadurch geschlossen werden. Außerdem wurden Teile des Annoliedes fast wörtlich in die um 1140 entstandene «Kaiserchronik» übernommen. Ob der Text für einen musikalischen Vortrag bestimmt war und die durchnumerierten Abschnitte Strophen darstellen, ist umstritten.
Rhythmvs de S. Annone Coloniensi archiepiscopo
Sekundäres
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