Matrimonium
à Deo est institutum,
in Paradiso,
ad mutuum Adjutorium,
& Propagationem
generis humani.
Vir-Juvenis (clebs)
conjugium initurus,
instructus sit
aut Opibus;
aut Arte et
Scientiâ, quæ sit,
de pane lucrando:
ut possit sustentare
Familiam.
Deinde eligit sibi
Virginem nubilem,
(aut Viduam)
quam adamat:
ubi tamen major ratio habenda
Virtutis & Honestatis,
quàm Formæ
aut Dotis.
Posthæc,
non clam despondet sibi eam,
sed ambit,
ut Procus,
apud Patrem 1
& Matrem, 2
vel apud Tutores,
& Cognatos,
per Pronubos. 3
Eâ sibi desponsâ,
fit Sponsus, 4
& ipsa, Sponsa; 5
fiuntq[ue] Sponsalia,
& scribitur Instrumentum dotale. 6
Tandem
fiunt Nuptiæ,
ubi copulantur
à Sacerdote, 7
datis ultrò citroq[ue]
Manibus 8
& Annulis nuptialibus; 9
tùm epulantur
cum invitatis Testibus.
Abhinc dicuntur
Maritus & Uxor:
hâc mortuâ
ille fit Viduus.
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Der Ehestand
ist von Gott eingesetzt /
im Paradeiß /
zur Gehülffschafft
und Fortpflanzung
des Menschlichen Geschlechts.
Ein Jungmann [Junggesell]
so heurathen wil /
sol begabet seyn
entweder mit Reichtum /
oder mit Kunst und Wissenschafft / welche diene /
das tägliche Brod zu erwerben:
damit er unterhalten könne
ein Hauswesen.
Darnach sihet er ihm aus
eine mannbare Jungfrau /
(oder eine Wittib)
die er liebet:
da aber mehr zu sehen ist
auf Tugend und Erbarkeit /
als auf Schönheit
und auf das Heuratgut.
Nach diesem /
verlobt er sich nit heimlich mit ihr /
sondern er wirbt um sie /
als ein Freyer /
bey Vater 1
und Mutter / 2
oder bey den Vormündern
und Befreundten /
durch die Freywerber. 3
Wann sie ihm zugesagt ist /
wird er / Bräutigam / 4
und sie / Braut; 5
und wird Verlöbniß gehalten
und geschrieben
der Heuratsbrief. 6
Endlich
hält man Hochzeit /
da sie getrauet werden
von dem Priester / 7
gebend einander
die Hände 8
und Trau-Ringe; 9
alsdann halten sie Mahlzeit
mit den eingeladenen Zeugen.
Von da an nennt man sie
Mann und Weib:
wann diese stirbt /
wird jener ein Wittwer.
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