Karl Simrock
1802 - 1876
Das Nibelungenlied
Zueignung
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Weihean Friedrich Baron de la Motte Fouqué.Vom Ursitz deutscher Völker, aus ferner HeidenzeitErklingt uns eine Kunde von Lieb und Heldenstreit;Sie lebt in zwei Gestalten bei deutschen Stämmen fortUnd sie ist unsres Volkes urerster Schirm und Hort.Die Eine, werther Sänger, hat Dein Gesang verklärt,Von Deinem treuen Geiste durchglühet und genährt:Nun leuchtet in Walhalla, den Asen beigesellt,Sigurd der Schlangentödter, der edle Norderheld.Die Andre bringt ein Jünger dafür zum Dank Dir dar,Ein Lied des Deinen würdig, durch Andrer Sangkunst zwar:Es wurzelt in dem Boden der starren Heidennacht,Vom milden Christenhimmel das Laubwerk überdacht.Wär Deine fromme Treue, die nie von Arg gewust,Dein Herz voll Kraft und Milde in jeder deutschen Brust,Der Name flöge wieder bis an die SternenwandSiegfrieds des Drachentödters vom Nibelungenland.Bonn, den 4. November 1826.* * * * *An Karl Simrock.Dankesgruß für die Zueignung des Nibelungenliedes.Wer Lieder wagt zu singen im deutschen DichterwaldWeckt meist vielfaches Tönen, das rings ihm wiederhallt.Doch das altgute Spruchwort: "Es schallt vom Wald herausWie's in den Wald hineinschallt," geht hier nicht immer aus.Schon Mancher hat gesungen in treuer Lieb und Lust,Und Schmähruf drang entgegen zerstachelnd ihm die Brust:Da gilts denn freilich Sanglust, wenn fort man singen soll;Doch Herz quillt immer über, ist nur das Herz recht voll.So hats der treue Siegfried in Wort und That gemacht;Lohnt' ihm das Wer mit Undank, des hatt' er wenig Acht,Er blieb ein treuer Degen wie ehmal so fortanUnd so solls nach ihm machen jedweder echte Mann.Er frage nach dem Lohn nicht; Gott schickt von selbst ihm Lohn,Weckt aus verwandten Herzen ihm manch verwandten Ton.So hast Du mir gesungen: vom Herzen giengs ins Herz:Wir pilgern treu verbunden durchs Weltthal himmelwärts.L. M. Fouqué. |