Eduard Mörike
1804 - 1875
Übersetzungenaus Theokrit
Idylle I
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Thyrsis
Illustration zur ersten Ekloge des Vergil, ca. 600 n. Chr. (Vergilius Romanus, Biblioteca Vaticana, Cod. lat. 3867)
Thyrsis.Lieblich, o Geißhirt, ist das Getön, das die Pinie drübenSäuselnd am Felsquell übt, das melodische; lieblich ertönt auchDeine Syringe; nach Pan wird billig der andere Preis dir,Wenn er den Bock sich erwarb, den gehörneten, nimmst du die Ziege, | |
5 | Wenn zum Lohn er die Ziege behält, dann folget das ZickleinDir; und fein ist das Fleisch vom Zickelchen bis du es melkest.
Geisshirt.Lieblicher tönt, o Schäfer, dein Lied mir als mit GeplätscherDort von dem Fels hochher in das Thal sich ergießet der Bergquell.Wenn die singenden Musen ein Schaf wegführen zum Preise, |
10 | Nimmst du das zärtliche Lamm zum Lohne dir; wählen sie aberLieber das Lamm für sich, wirst du mit dem Schafe davongeh'n.
Thyrsis.Wolltest du nicht, bei den Nymphen! o Geißhirt, wolltest du nicht hierHer dich setzen, am Hang des Hügelchens voll Tamarisken,Und die Syring' anstimmen? Ich achte derweil auf die Ziegen.
Geisshirt. |
15 | Ja nicht um Mittag, Schäfer, die Syrinx blasen! um MittagNicht! Pan fürchten wir da! Denn er pflegt, vom Jagen ermüdet,Um die Stunde ja immer des Schlafs; gar wunderlich ist er,Und ihm schnaubet der bittere Zorn aus der Nase beständig,Aber du kennst ja, Thyrsis, ich weiß, die Leiden des Daphnis, |
20 | Und im Hirtengesang bist du vor Allen ein Meister:Komm', dort sitzen wir unter den Ulmbaum, gegen PriaposÜber und gegen die Nymphen des Quells, wo der Schäfer sich Rasen-Bänke gemacht in der Eichen Umschattung. Wenn du mir sängest,Wie du einmal mit Chromis, dem Libyer, sangest im Wettkampf, |
25 | Eine Ziege bekämst du mit Zwillingen, dreimal zu melken,Welche die Böcklein säugt und doch zwei Kannen mit Milch füllt.Auch ein Gefäß sei dein, mit duftendem Wachse gebonet,Tief, zweihenklig und neu, das Holz noch riechend vom Meisel.Epheu schlingt sich oben im Kreis umher an der Mündung, |
30 | Epheu, versetzt mit dem Golde der Blum' Helichrysos; er ranketDurch sie hin, anlachend mit safranfarbigen Träublein.Mitten darauf ist ein Weib, kunstvoll, wie ein Göttergebilde;Langes Gewand schmückt sie und das Stirnband. Neben derselbenSteh'n zwei lockige Männer, die streiten, ein Jeder von seiner |
35 | Seite, mit Worten um sie, doch rühret es wenig das Herz ihr:Jetzo kehrt sie den Blick mit lachender Miene zum Einen,Jetzo neigt sie den Sinn zum Andern, und Beide vor LiebeBrennend, das Aug' vorschwellend, ereifern und mühen umsonst sich.Außer Diesen sodann ist ein Fischer zu seh'n, ein bejahrter, |
40 | Und ein zackiger Fels, auf welchen mit Eifer der AlteSchleppt zum Wurfe sein Netz, so recht wie ein Mann, der sich anstrengt.Alle Kraft der Glieder, so glaubest du, beut er zur ArbeitAuf: so starren ihm rings die geschwollenen Sehnen am Halse,Zwar bei grauendem Haupt, doch die Kraft ist würdig der Jugend. |
45 | Nur ein wenig entfernt von dem meerverwitterten GreiseSteht, gar lieblich mit purpurnen Trauben belastet, ein Weinberg,Welchen ein Knäblein bewacht, das sitzet am Dornengehege.Auch zwei Füchse sind dort, der eine durchwandert die GängeZwischen den Reben und nascht von zeitigen Trauben, der andre |
50 | Spitzt voll List auf die Tasche des Bübleins, und er gedenkt nichtEher zu geh'n, als bis er ihm habe genommen das Frühstück.Jener flicht sich aus Halmen die zierliche Grillenfalle, Wohl mit Binsen gefügt, und es kümmert ihn weder der Weinberg,Weder die Tasche so sehr, als nun das Geflecht ihn erfreuet. |
55 | Ringsher endlich umläuft das Geschirr biegsamer Akanthos.Staunen gewiß wirst du; ein äolisches Prachtstück ist es.Eine Ziege bezahlt' ich dem kalydonischen SchifferFür dasselbe, zusammt dem größesten Käse von Geißmilch.Noch nicht Einmal die Lippen berührt' es mir, sondern es steht noch |
60 | Ungebraucht. Dieß sollte dir jetzt mit Freuden geschenkt sein,Ließest du jenen süßen Gesang, o Freund, mich vernehmen.Nein, ich närre dich nicht! Fang' an denn! Sicher ja wirst du'Nicht dem Aïs dein Lied, dem allvergessenden, sparen.
Thyrsis.Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
65 | Thyrsis vom Aetna ist hier, und die liebliche Stimme des Thyrsis.– Wo wart ihr, als Daphnis verschmachtete, wo doch, o Nymphen?Fern im peneiischen Tempe, dem reizenden, oder am Pindos?Denn nicht weiletet ihr um den mächtigen Strom des Anapos,Nicht um des Aetna Geklüft, noch Akis' heilige Wasser. |
70 | Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!Schakaln haben ihn ja, ihn heulende Wölfe bejammert;Klage des Löwen um ihn, da er hinsank, scholl aus dem Walde.Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!Ihm zu Füßen gestreckt in Haufen, wie stöhnten die Kühe, |
75 | Brüllten in Haufen die Stiere umher, und Kälber und Färsen!Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!Jetzt kam Hermes zuerst vom Gebirg' her: Daphnis, begann er,Wer doch quält dich? Um wen, o Guter, in Liebe vergehst du?Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
80 | Jetzo kamen die Schäfer, der Kuhhirt kam und der Geißhirt.Alle sie fragten: was ist mit dir? Auch selber PriaposKam und rief: Was schmachtest du, Daphnis, o Ärmster! Das MägdleinIrrt ja umher an den Quellen und irrt durch alle die Haine –(Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!) |
85 | Dir nachschleichend! O Thor, der du bist, in der Lieb', unbeholfner!Kuhhirt nennst du dich wohl, doch ein Geißhirt bist du nun eher.Sieht so einer die Ziege der Brunst sich fügen des Männchens,Schmachtend zerfließt sein Auge, daß nicht er selber ein Bock ward.Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
90 | Also auch dir, wenn du siehst, wie die Jungfraun scherzen und lachen,Schmachtend zerfließt dein Aug', daß du nicht mittanzest im Reigen.Nichts antwortete jenen der Kuhhirt; sondern im HerzenTrug er die quälende Lieb', und trug bis zum Ende das Schicksal.Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
95 | Endlich kam Kythereia, die anmuthvolle, mit Lächeln,Heimliches Lächeln im Aug' und bitteren Groll in der Seele.Daphnis, sprach sie, du prahltest ja, Eros in Fesseln zu schlagen;Bist du nicht selbst von Eros, dem schrecklichen, jetzo gefesselt?Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
100 | Aber Daphnis darauf antwortete: Grausame Kypris!Kypris, unselige du! o Kypris, der Sterblichen Abscheu!Meinest du denn, schon sei mir die Sonne, die letzte, gesunken?Doch wird Daphnis im Aïdes noch dem Eros ein Dorn sein!Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
105 | Geh' doch zum Ida nur hin, wo ein Hirt, wie es heißt, AphroditenEinst . . . Geh' dort zu Anchises! da grünt's von Eichen und Galgant!Reif auch schon ist Adonis für dich: er weidet die Schafe,Oder den Hasen erlegt er und andere Thiere des Waldes.Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an! |
110 | Tritt noch einmal entgegen dem Held Diomedes und sag' ihm:Ich bin Daphnis', des Hirten, Besiegerin! Auf, in den Zweikampf!Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!Schakal und Wolf und Bär in den Klüften des Bergs, o ihr alle,Lebet wohl! Ich Daphnis, der Hirt, bin nimmer in Wäldern, |
115 | Unter den Eichen mit euch und im Hain! Leb' wohl, Arethusa!Wohl, ihr Bäche, vom Thymbris die lieblichen Wellen ergießend!Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!Daphnis bin ich, derselbe, der hier die Kühe geweidet,Daphnis, der hier zur Tränke die Stier' und die Kälber geführet. |
120 | Hebet Gesang, ihr Musen, geliebteste, Hirtengesang an!Pan, o Pan, wo du jetzt auch weilst, auf den Höh'n des Lykäos,Auf dem gewaltigen Mänalos, komm' in der Sikeler EilandHer! Die helikischen Gipfel verlaß und das thürmende GrabmalJenes Sohns von Lykaon, das selber die Himmlischen ehren. |
125 | Laßt den Gesang, ihr Musen, o laßt den Hirtengesang ruh'n!Komm' und empfang', o Herrscher, die honigathmende Flöte,Schön mit Wachse gefügt wie sie ist, um die Lippen gebogen.Denn schon dränget mich Eros, hinab zum Aïs zu wandern.Laßt den Gesang, ihr Musen, o laßt den Hirtengesang ruh'n! |
130 | Fortan traget Violen, ihr Brombeerranken und Dornen!Auf Wachholdergebüsch soll blühen der schöne Narkissos!Alles verkehre sich rings! und der Pinie Frucht sei die Birne,Jetzo da Daphnis stirbt! Und der Hirsch nun schleppe den Jagdhund,Und mit der Nachtigall kämpf' im Gesang von den Bergen der Uhu! |
135 | Laßt den Gesang, ihr Musen, o laßt den Hirtengesang ruh'n!– Als er Solches gesagt, da verstummt' er. Ihn aufrichtenWollt' Aphrodita; doch gar nichts mehr von der Mören Gespinnst warÜbrig. Daphnis durchgieng den Acheron und das GestrudelBarg den Geliebten der Musen, den auch nicht haßten die Nymphen. |
140 | Laßt den Gesang, ihr Musen, o laßt den Hirtengesang ruh'n!Und du gib das Gefäß, auch gib mir die Ziege, so melk' ichSie und sprenge den Musen zum Dank. O Heil euch, ihr Musen!Vielmal Heil! Euch will ich hinfort noch lieblicher singen.
Geisshirt.Honig, o Thyrsis, fülle den reizenden Mund dir, es füll' ihn |
145 | Lauterer Seim! und die Feige von Aegilos reife zur süßenKost für dich! Du singest melodischer als die Cikade!Hier, mein Freund, das Gefäß. O schau, wie lieblich es duftet!Dächte man nicht, es sei in der Horen Quelle gebadet?Komm' nun her, Kissätha! Du melke sie! – Heda, ihr Geißen, |
150 | Habt doch Ruh', mit den Possen! Der Bock wird über euch kommen!
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Das griechische Original:
I.ΘΥΡΣΙΣ Ἢ ΩΔΗ
Θ Υ Ρ Σ Ι ΣἉδύ τι τὸ ψιθύρισμα καὶ ἁ πίτυς, αἰπόλε, τήναἁ ποτὶ ταῖς παγαῖσι μελίσδεται, ἁδὺ δὲ καὶ τύσυρίσδες· μετὰ Πᾶνα τὸ δεύτερον ἆθλον ἀποισῇ.Αἴ κα τῆνος ἕλῃ κεραὸν τράγον, αἶγα τὺ λαψῇ· |
5 | αἴ κα δ᾽ αἶγα λάβῃ τῆνος γέρας, ἐς τὲ καταρρεῖἁ χίμαρος· χιμάρῳ δὲ καλὸν κρέας, ἔστε κ᾽ ἀμέλξῃς.
Α Ι Π Ο Λ Ο ΣἍδιον, ὦ ποιμήν, τὸ τεὸν μέλος ἢ τὸ καταχέςτῆν᾽ ἀπὸ τᾶς πέτρας καταλείβεται ὑψόθεν ὕδωρ.Αἴ κα ταὶ Μοῖσαι τὰν οἴϊδα δῶρον ἄγωνται, |
10 | ἄρνα τὺ σακίταν λαψῇ γέρας· αἰ δέ κ᾽ ἀρέσκῃτήναις ἄρνα λαβεῖν, τὺ δὲ τὰν ὄϊν ὕστερον ἀξῇ.
Θ Υ Ρ Σ Ι ΣΛῇς ποτὶ τᾶν Νυμφᾶν, λῇς, αἰπόλε, τῆδε καθίξας,ὡς τὸ κάταντες τοῦτο γεώλοφον αἵ τε μυρῖκαι,συρίσδεν; Τὰς δ᾽ αἶγας ἐγὼν ἐν τῷδε νομευσῶ.
Α Ι Π Ο Λ Ο Σ |
15 | Οὐ θέμις, ὦ ποιμήν, τὸ μεσαμβρινὸν οὐ θέμις ἄμμινσυρίσδεν. Τὸν Πᾶνα δεδοίκαμες· ἦ γὰρ ἀπ᾽ ἄγραςτανίκα κεκμακὼς ἀμπαύεται· ἔστι δὲ πικρός,καὶ οἱ ἀεὶ δριμεῖα χολὰ ποτὶ ῥινὶ κάθηται.Ἀλλὰ τὺ γὰρ δή, Θύρσι, τὰ Δάφνιδος ἄλγε᾽ ἀείδες |
20 | καὶ τᾶς βουκολικᾶς ἐπὶ τὸ πλέον ἵκεο μοίσας,δεῦρ᾽ ὑπὸ τὰν πτελέαν ἑσδώμεθα τῶ τε Πριήπωκαὶ τᾶν Κραναιᾶν κατεναντίον, αἷπερ ὁ θῶκοςτῆνος ὁ ποιμενικὸς καὶ ταὶ δρύες. Αἰ δὲ κ᾽ ἀείσῃςὡς ὅκα τὸν Λιβύαθε ποτὶ Χρόμιν αἶσας ἐρίσδων, |
25 | αἶγά τέ τοι δωσῶ διδυματόκον ἐς τρὶς ἀμέλξαι,ἃ δύ᾽ ἔχοισ᾽ ἐρίφως ποταμέλγεται ἐς δύο πέλλας,καὶ βαθὺ κισσύβιον κεκλυσμένον ἁδέϊ κηρῷ,ἀμφῶες, νεοτευχές, ἔτι γλυφάνοιο ποτόσδον.Τῶ ποτὶ μὲν χείλη μαρύεται ὑψόθι κισσός, |
30 | κισσὸς ἑλιχρύσῳ κεκονιμένος· ἁ δὲ κατ᾽ αὐτόνκαρπῷ ἕλιξ εἱλεῖται ἀγαλλομένα κροκόεντι.Ἔντοσθεν δὲ γυνά, τι θεῶν δαίδαλμα, τέτυκται,ἀσκητὰ πέπλῳ τε καὶ ἄμπυκι· πὰρ δέ οἱ ἄνδρεςκαλὸν ἐθειράζοντες ἀμοιβαδὶς ἄλλοθεν ἄλλος |
35 | νεικείουσ᾽ ἐπέεσσι· τὰ δ᾽ οὐ φρενὸς ἅπτεται αὐτᾶς·ἀλλ᾽ ὁκὰ μὲν τῆνον ποτιδέρκεται ἄνδρα γέλαισα,ἄλλοκα δ᾽ αὖ ποτὶ τὸν ῥιπτεῖ νόον· οἵ δ᾽ ὑπ᾽ ἔρωτοςδηθὰ κυλοιδιόωντες ἐτώσια μοχθίζοντι.Τοῖς δὲ μέτα γριπεύς τε γέρων πέτρα τε τέτυκται |
40 | λεπράς, ἐφ᾽ αἷ σπεύδων μέγα δίκτυον ἐς βόλον ἕλκειὁ πρέσβυς, κάμνοντι τὸ καρτερὸν ἀνδρὶ ἐοικώς·φαίης κα γυίων νιν ὅσον σθένος ἐλλοπιεύειν·ὧδέ οἱ ᾠδήκαντι κατ᾽ αὐχένα πάντοθεν ἶνεςκαὶ πολιῷ περ ἐόντι, τὸ δὲ σθένος ἄξιον ἥβας. |
45 | Τυτθὸν δ᾽ ὅσσον ἄπωθεν ἁλιτρύτοιο γέροντοςπυρναίαις σταφυλαῖσι καλὸν βέβριθεν ἀλωά,τὰν ὀλίγος τις κῶρος ἐφ᾽ αἱμασιαῖσι φυλάσσειἥμενος· ἀμφὶ δέ νιν δύ᾽ ἀλωπεκες, ἁ μὲν ἀν᾽ ὄρχωςφοιτῇ σινομένα τὰν τρώξιμον, ἁ δ᾽ ἐπὶ πήραι |
50 | πάντα δόλον τεύχοισα τὸ παιδίον οὐ πρὶν ἀνησεῖνφατὶ πρὶν ἢ ἀκράτιστον ἐπὶ ξηροῖσι καθίξῃ·αὐτὰρ ὅγ᾽ ἀνθερίκοισι καλὰν πλέκει ἀκριδοθήρανσχοίνῳ ἐφαρμόσδων· μέλεται δέ οἱ οὔτε τι πήραςοὔτε φυτῶν τοσσῆνον, ὅσον περὶ πλέγματι γαθεῖ. |
55 | Παντᾷ δ᾽ ἀμφὶ δέπας περιπέπταται ὑγρὸς ἄκανθος.Αἰολικὸν θάημα· τέρας κέ τυ θυμὸν ἀτύξαι.Τῶ μὲν ἐγὼ πορθμῆϊ Καλυδνίῳ αἶγά τ᾽ ἔδωκαὦνον καὶ τυρόεντα μέγαν λευκοῖο γάλακτος·οὐδέ τί πω ποτὶ χεῖλος ἐμὸν θίγεν, ἀλλ᾽ ἔτι κεῖται |
60 | ἄχραντον. Τῷ κά τυ μάλα πρόφρων ἀρεσαίμαν,αἴ κά μοι τύ, φίλος, τὸν ἐφίμερον ὕμνον ἀείσῃς.Κοὔτι τυ κερτομέω. Πόταγ᾽, ὠγαθέ· τὰν γὰρ ἀοιδάνοὔ τί πᾳ εἰς Ἀΐδαν γε τὸν ἐκλελάθοντα φυλαξεῖς.
Θ Υ Ρ Σ Ι ΣἌρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
65 | Θύρσις ὅδ᾽ ὡξ Αἴτνας, καὶ Θύρσιδος ἁδέα φωνά.Πῆ ποκ᾽ ἄρ᾽ ἦσθ᾽, ὅκα Δάφνις ἐτάκετο, πῆ ποκα, Νύμφαι;Ἦ κατὰ Πηνειῶ καλὰ τέμπεα; ἦ κατὰ Πίνδον;Οὐ γὰρ δὴ ποταμοῖο μέγαν ῥόον εἴχετ᾽ Ἀνάπω,οὐδ᾽ Αἴτνας σκοπιάν, οὐδ᾽ Ἄκιδος ἱερὸν ὕδωρ. |
70 | Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς.Τῆνον μὰν θῶες, τῆνον λύκοι ὠρύσαντο,τῆνον χὡκ δρυμοῖο λέων ἔκλαυσε θανόντα.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς.Πολλαί οἱ πὰρ ποσσὶ βόες, πολλοὶ δέ τε ταῦροι, |
75 | πολλαὶ δ᾽ αὖ δαμάλαι καὶ πόρτιες ὠδύραντο.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς.Ἦνθ᾽ Ἑρμᾶς πράτιστος ἀπ᾽ ὤρεος, εἶπε δέ· «Δάφνι,τίς τυ κατατρύχει; τίνος, ὠγαθέ, τόσσον ἔρασαι;»Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
80 | Ἦνθον τοὶ βοῦται, τοὶ ποιμένες, ᾡπόλοι ἦνθον·πάντες ἀνηρώτευν, τί πάθοι κακὸν. Ἦνθ᾽ ὁ Πρίηποςκἤφα· «Δάφνι τάλαν, τί νυ τάκεαι; Ἁ δέ τυ κώραπάσας ἀνὰ κράνας, πάντ᾽ ἄλσεα ποσσὶ φορεῖταιἌρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
85 | ζάτεισ᾽· ἆ δύσερώς τις ἄγαν καὶ ἀμήχανος ἐσσί.Βούτας μὰν ἐλέγευ, νῦν δ᾽ αἰπόλῳ ἀνδρὶ ἔοικας.ᾩπόλος, ὅκκ᾽ ἐσορῇ τὰς μηκάδας οἷα βατεῦνται,τάκεται ὀφθαλμώς, ὅτι οὐ τράγος αὐτὸς ἔγεντο.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι φίλαι, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
90 | Καὶ τὺ δ᾽ ἐπεὶ κ᾽ ἐσορῇς τὰς παρθένος οἷα γελᾶντι,τάκεαι ὀφθαλμώς, ὅτι οὐ μετὰ ταῖσι χορεύεις.»Τὼς δ᾽ οὐδὲν ποτελέξαθ᾽ ὁ βουκόλος, ἀλλὰ τὸν αὑτῶἄνυε πικρὸν ἔρωτα, καὶ ἐς τέλος ἄνυε μοίρας.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
95 | Ἦνθέ γε μὰν ἁδεῖα καὶ ἁ Κύπρις γελάοισα,λάθρη μὲν γελάοισα, βαρὺν δ᾽ ἀνὰ θυμὸν ἔχοισα,κεἶπε: «Τύ θην τὸν Ἔρωτα κατεύχεο, Δάφνι, λυγιξεῖν·ἦ ῥ᾽ οὐκ αὐτὸς Ἔρωτος ὑπ᾽ ἀργαλέω ἐλυγίχθης; »Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
100 | Τὰν δ᾽ ἄρα χὡ Δάφνις ποταμείβετο· «Κύπρι βαρεῖα,Κύπρι νεμεσσατά, Κύπρι θνατοῖσιν ἀπεχθής·ἤδη γὰρ φράσδῃ πάνθ᾽ ἅλιον ἄμμι δεδυκεῖν;Δάφνις κἠν Ἀΐδα κακὸν ἔσσεται ἄλγος Ἔρωτι».Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
105 | Ὡς λέγεται τὰν Κύπριν ὁ βουκόλος –, «ἕρπε ποτ᾽ Ἴδαν,ἕρπε ποτ᾽ Ἀγχίσαν· τηνεὶ δρύες ἠδὲ κύπειρος,αἱ δὲ καλὸν βομβεῦντι ποτὶ σμάνεσσι μέλισσαι·Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς.ὡραῖος χὥδωνις, ἐπεὶ καὶ μῆλα νομεύει |
110 | καὶ πτῶκας βάλλει καὶ θηρία πάντα διώκει.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς.Αὖτις ὅπως στασῇ Διομήδεος ἆσσον ἰοῖσα,καὶ λέγε· «Τὸν βοῦταν νικῶ Δάφνιν, ἀλλὰ μάχευ μοι.»Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
115 | Ὦ λύκοι, ὦ θῶες, ὦ ἀν᾽ ὤρεα φωλάδες ἄρκτοι,χαίρεθ᾽· ὁ βουκόλος ὔμμιν ἐγὼ Δάφνις οὐκέτ᾽ ἂν᾽ ὕλαν,οὐκέτ᾽ ἀνὰ δρυμώς, οὐκ ἄλσεα. Χαῖρ᾽, Ἀρέθοισα,καὶ ποταμοί, τοὶ χεῖτε καλὸν κατὰ Θυμβρίδος ὕδωρ.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς. |
120 | Δάφνις ἐγὼν ὅδε τῆνος ὁ τὰς βόας ὦδε νομεύων,Δάφνις ὁ τὼς ταύρως και πόρτιας ὧδε ποτίσδων.Ἄρχετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, πάλιν, ἄρχετ᾽ ἀοιδᾶς.Ὦ Πὰν Πάν, εἴτ᾽ ἐσσὶ κατ᾽ ὤρεα μακρὰ Λυκαίω,εἴτε τύγ᾽ ἀμφιπολεῖς μέγα Μαίναλον, ἔνθ᾽ ἐπὶ νᾶσον |
125 | τὰν Σικελάν, Ἑλίκας δὲ λίπε ῥίον αἰπύ τε σᾶματῆνο Λυκαονίδαο, τὸ καὶ μακάρεσσιν ἀγητόν·Λήγετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, ἴτε, λήγετ᾽ ἀοιδᾶς.ἔνθ᾽, ὦναξ, καὶ τάνδε φέρευ πακτοῖο μελίπνουνἐκ κηρῶ σύριγγα καλὰν περὶ χεῖλος ἑλικτάν· |
130 | ἦ γὰρ ἐγὼν ὑπ᾽ ἔρωτος ἐς Ἄϊδος ἕλκομαι ἤδη.Λήγετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, ἴτε, λήγετ ἀοιδᾶς.Νῦν ἴα μὲν φορέοιτε βάτοι, φορέοιτε δ᾽ ἄκανθαι,
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135 | Δάφνις ἐπεὶ θνάσκει, καὶ τὼς κύνας ὥλαφος ἕλκοι,κἠξ ὀρέων τοὶ σκῶπες ἀηδόσι δηρίσαιντο.»Λήγετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, ἴτε, λήγετ᾽ ἀοιδᾶς.Χὣ μὲν τόσσ᾽ εἰπὼν ἀπεπαύσατο· τὸν δ᾽ Ἀφροδίταἤθελ᾽ ἀνορθῶσαι· τά γε μὰν λίνα πάντα λελοίπει |
140 | ἐκ Μοιρᾶν, χὡ Δάφνις ἔβα ῥόον· ἔκλυσε δίνατὸν Μοίσαις φίλον ἄνδρα, τὸν οὐ Νύμφαισιν ἀπεχθῆ.Λήγετε βουκολικᾶς, Μοῖσαι, ἴτε, λήγετ᾽ ἀοιδᾶς.Καὶ τὺ δίδου τὰν αἶγα τό τε σκύφος, ὥς κεν ἀμέλξαςσπείσω ταῖς Μοίσαις. Ὦ χαίρετε πολλάκι, Μοῖσαι, |
145 | χαίρετ᾽· ἐγὼ δ᾽ ὔμμιν καὶ ἐς ὕστερον ἅδιον αἰσῶ.
Α Ι Π Ο Λ Ο ΣΠλῆρές τοι μέλιτος τὸ καλὸν στόμα, Θύρσι, γένοιτο,πλῆρές τοι σχαδόνων, καὶ ἀπ᾽ Αἰγίλω ἰσχάδα τρώγοιςἁδεῖαν, τέττιγος ἐπεὶ τύγα φέρτερον ᾄδεις.Ἠνίδε τοι τὸ δέπας· θᾶσαι, φίλος, ὡς καλὸν ὄσδει· |
150 | Ὡρᾶν πεπλύσθαι νιν ἐπὶ κράναισι δοκησεῖς.Ὧδ᾽ ἴθι, Κισσαίθα· τὺ δ᾽ ἄμελγέ νιν. Αἱ δὲ χίμαιραι,οὐ μὴ σκιρτασεῖτε, μὴ ὁ τράγος ὔμμιν ἀναστῇ. |