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mit, daß die Tapete mit dergleichen Völkchen unterminirt sey, – da hilft kein Mittel. Geduld müssen Sie haben, bis wir im Stande sind, ein anderes Zimmer einzuräumen.“ Der heiße Kampf dauerte bis heute an den Mittag. Mit Hannibals Kriegslist suchte ich den Feinden alle Passage abzuschneiden, aber vergebens. – Kaum hatte ich das Klavier geöffnet und einige Accorde ertönten, so hüpften sie unter meinen Füßen – ein Orpheus der Ratten zu seyn, erschreckliches Loos! Ein paar Mäuse hatten in der Begeisterung den Toilettentisch erobert und in dem Lavoir ihren nassen Tod gefunden. Diesen Morgen hatte ich keinen andern Gedanken mehr als Ratten, Mäuse, Mäuse, Ratten! O armer Geist! wie wenig gehört doch dazu, dich zu verwirren, und dir die Flügel zu beschneiden!
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Calais, am 1. September.
Gestern war das Rattenreich im Aufruhr, heute ist's das Meer. Der Sturm wüthete diese Nacht auch furchtbar. Kamine stürzten ein, die Fenster dröhnten. Ein Bote um den andern verkündigt, daß viele Schiffe vermißt, andere gestrandet seyen, ja seit vielen Jahren die ältesten Matrosen sich keines ähnlichen Sturms erinnern. Meine Engländer und ich waren sogleich entschlossen – an den Hafen fort! In den Straßen Stille. Je näher dem Hafen, je heftiger brauste der Wind uns entgegen. Mit Lebensgefahr erreichten wir die Terasse, sie war mit Menschen gefüllt, die alle erwartungsvoll einem Schiffe zu-
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sahen, das in der Ferne mit dem Tod und den Wellen rang. Es war ein Kauffahrteischiff, das glücklich von Amerika bis hieher gelangt war, und nun mit dem Blick auf den sichern Hafen scheitern sollte. Mit zitternder Hoffnung seh' ich das ausgesandte Rettungsboot, wie es bald muthvoll sich hebt, und wieder hinab geschleudert sinkt. Gott! wie groß, wie unendlich groß sind deine Werke! Wie unerträglich muß dein gerechter Zorn seyn, da schon das Element, Tod und Schrecken verbreitend von keinem Erbarmen weiß. Die gegen den Himmel sich bäumenden Wellen bilden ein Riesengebirge, mit beeisten Gipfeln. Die Welle zu meinen Füßen, kaum geboren - wird von einer andern mächtigern heulend verschlungen, gierig und hämisch langen sie herüber, dumpfdonnernd stürzen sie in sich zurück. Es ist mir, als seyen Hyänen, Tiger und Löwen unter dieser Fluth verborgen, die alle rasend sind nach Blut. In den Schiffstauen und gespannten Segeltüchern der im Hafen hin und hergeworfenen Schiffe klagen wimmernd die Winde, als wären hunderte von Aeolsharfen aufgehangen, ja die Natur selbst ist ein Angstgeschrei. Unter den Zuschauern bemerke ich eine Schiffersfrau, die krampfhaft das jüngste Kind in die Arme preßt, ein älteres, nur mit Mühe, hält sich an ihrer Schütze fest. – Verloren! Verloren! Schon ist der Mastbaum zertrümmert. – Ich eilte nach Hause, mich zu sammeln. Nach einer Stunde ging ich wieder an den Hafen. Die Straßen waren lebendiger, da und dort trug man auf Bahren Leichname, die das Meer ausgeworfen hatte. An der Küste saß ein Matrose; die Arme in einander geschlun-
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