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Tage nur war er krank gewesen – nun ruht er eingesenkt im Grabe. – Wozu menschliche Vernunftschlüße und Tröstungen, – allenfalls, daß die Wunde nach innen heftiger sich verblutet? – Ich suche nach meiner Bibel und finde sie – mit Staub bedeckt! so viel kann ich fassen: nur hier ist Friede für dich!
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Am 28. Juni.
Gewohnt, meinem Vater mich mitzutheilen, ist es mir Bedürfniß geworden, alles Erfahrene, Erlebte schriftlich niederzulegen. «Vergiß nie, dein Tagebuch fortzusetzen» sagte mir einst beim Abschied Elisa v. d. Recke, und warum sollte ich ihren Rath nicht befolgen?
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Am 1. Juli.
Paris hat keinen Reiz mehr für mich. Was ich auch sehe, ist wie mit einem dichten Trauerflor verhüllt. – Gestern war das Leichenbegängniß des Generals . . . . . Eben wollte ich vorüber gehen, als die gedämpften Instrumente den Marsch funèbre von Beethoven zu spielen begannen. Es war eine so stillende und versöhnende Musik, und mein Geist besuchte das Grab des Vaters.
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Am 14. Juli.
Eine englische Familie, die ich kennen lernte, reist im August durch die Niederlande nach Frankfurt a. M. Das Anerbieten, sie dorthin zu begleiten, nehme ich gerne an. War doch schon längst meine Sehnsucht nach der Heimath gerichtet und nun! so unverhofft soll es mir werden? O Gott! Wie wunderbar werden oft unsere geheimsten Wünsche erfüllt, und sehen wir sie auch manchmal zernichtet, so hat bereits die Weisheit einen weit segensvolleren Weg gebahnt.
Ende der ersten Abtheilung.
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