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jedem Fiaker fürchte, wie ein Kind den Popanz. – Es war also Faschings-Dienstag, und ich bei den lieben G...s eingeladen. Man musizirte, plauderte viel, und ein junger Franzose las mit vielem Ausdruck ein Trauerspiel von Victor Hugo vor. Gegen neun Uhr wollte ich aufbrechen, bemerkend, daß ich eine lange Fahrt zu machen habe, und man im Carneval nicht immer Plätze in den öffentlichen Wägen erhalte. Demohngeachtet hält man mich zurück, und unbegreiflich, da sonst diese lieben Freunde für mich nur zu ängstlich besorgt waren. Um 1/2 10 Uhr muß ich mich, von Angst getrieben, gewaltsam losreißen. Auch diesmal, wie gewöhnlich, übergab mich der Vater seinem Sohne, einem jungen Mann von achtzehn Jahren, unter allen möglichen Vorsichtsmaßregeln, daß er mich an den Wagen geleite. Aber o weh! complète war das Losungswort. Wünschen Sie vielleicht einen Fiaker, gleich...“ Nein! Nein! Besser ist's, sagte er, wir gehen bis zum Bureau dieser Wagen, wo solche abfahren, um eines Platzes gewiß zu seyn.“ – Es fing an heftig zu regnen. Besser ist's, meinte er wieder, wir gehen bis dahin durch die Arcaden des Palais-Royal.“ Da schimmern zauberisch tausend Lampen uns entgegen, tausende in den Hallen, tausende längs dem innern, freien Platze, und um den Springbrunnen, der hoch sich hinauf bäumt in den nächtlichen Himmel, wogt es auf und nieder, und in den Gängen, die sich kreuzen, und in den weitern Gallerien, dem Bazar ist ein Schwärmen, ein Sumsen, ein Gaffen, eine Art Fröhlichkeit, der man, so künstlich sie sich auch geberdet, doch die Falschheit ansieht.
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Magazine über Magazine, welche die pariser Spitzfindigkeit so trefflich aufzuputzen weiß, – nicht anders ist's, als ob hier die Hochschule der Versuchung sey. Theater, Spielhäuser, Restaurateurs, Bäder etc. Wo ist da ein Ort, der nicht seine Opfer zählte? Man ist im Antichambre der Hölle. – so oft ich noch in das Palais-Royal trat, so heftete dieser Gedanke sich an meine Sohle, und gab mir Flügel. Gerne vermied ich diesen Ort, und nur zweimal sah ich ihn erleuchtet. Eben kommen wir an einem Uhrenladen vorüber, – ein großer Zeiger deutete auf 1/2 11 Uhr. Schnell zu dem Bureau. Wir hatten uns unterdessen in ganz ernsthafte Gespräche vertieft; – der Glanz der Lichter schuf einen Tag um uns her, über den wir der Nacht vergaßen, und der Lärm übertäubte uns das Gedächtniß, daß wir auch des Omnibus nicht mehr gedachten. Bald 11 Uhr! Ach, so spät! Wir eilen, eilen, eben rasselt der letzte Wagen zur letzten Reise. – Ist noch Platz? Ja! Nun Adieu! gute Nacht, viele Grüße zu Hause! und fort fahre ich, um noch heute einen stundenlangen Weg zurück zu legen. In dem Wagen waren nur Wenige, und diese verließen ihnbald. Nur ein Einziger blieb, der sich mit dem Conducteur in ein Gespräch eingelassen. Sie halten, rief ich Letzterm zu, rue de Monceau!“ und überzeugt, daß er, wie immer, auch diesmal nicht verfehlen werde, rückte ich behaglicher in die Ecke und der Schlaf erdrückte mir fast die Augen. Alles das heute Gesehene, Gehörte, tanzte mir im Wirwarr vor den Sinnen. Plötzlich fühl' ich, wie die Bewegung des Wagens langsamer wird, also einer Höhe zufährt.
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